Geschichte
Die Paris geht auf dieselbe Ausschreibung für einen Trainer zurück wie die Fouga Magister. Der Prototyp flog erstmals am 29. Januar 1953, zunächst als Zweisitzer mit dem Namen „Fleuret“. Morane-Saulnier unterlag allerdings im Wettbewerb mit Fouga und machte sich daher auf die Suche nach einem anderen Markt für das Muster. Die Ingenieure verlängerten den Rumpf, um zwei weitere Passagiere unterbringen zu können und um die Tankkapazität zu vergrößern. So entstand die „Paris“, ein Privatjet, der für den gerade im Entstehen begriffenen Businessjetmarkt bestimmt war. Der derart modifi zierte zweite Prototyp flog erstmals am 29. Juli 1954. Eine Weiterentwicklung war die 1960 eingeführte “Paris II”, die stärkere Motoren und eine größere Reichweite hatte. Einige Paris I wurden auf diesen Standard umgerüstet und als „Paris IR“ bezeichnet.
Das Flugzeug wurde so schließlich doch noch zu einem wirtschaftlichen Erfolg, denn Morane-Saulnier konnte 121 Flugzeuge absetzen, die in Tarbes gebaut wurden. Zu den Kunden zählten die französische Luftwaffe und Marine (als Trainer und Verbindungsflugzeuge), die argentinische und brasilianische Luftwaffe, der Schah von Persien sowie der König von Marokko.
Die Paris war einer der ersten modernen Privatjets. Ihr Erfolg hätte noch größer sein können, wenn sie nicht unter zwei großen Nachteilen gelitten hätte: zum einen war sie mit sehr durstigen Motoren ausgestattet, zum anderen war es nicht einfach, in ihre Kabine zu gelangen: zwar war es für einen jungen Piloten im Fliegerkombi kein Problem, ins Cockpit einzusteigen, doch für eine Dame im Rock stellte dies eine große Herausforderung dar! Trotzdem werden noch heute einige Paris in den USA und Deutschland als Privatjets geflogen.
Eckdaten
Spannweite | 10,15 m |
Länge | 10,22 m |
Höhe | 2,6 m |
Leergewicht | 1,95 t |
Abfluggewicht | 3,47 t |
Nutzlast | 3 Passagiere |
Höchstgeschwindigkeit | 570 km/h |
Reichweite | 1470 km |
Besatzung | 1 |
Motor | 2 Turboméca Marboré IVC (400 kp) oder 2 Marboré VI (480 kp) |
Seriennummer | 24 |
Unser Flugzeug
Unsere Paris ist eine modifizierte Paris IR mit der Seriennummer 24. Sie stieß 2003 zur Sammlung, als wir sie vom Flugplatz Châteaudaun abholten, und wurde von 2003 bis 2007 restauriert, wobei wir ein besonderes Augenmerk auf den Korrosionsschutz der Zelle legten.
Einige Fotos