Seite wählen

Sud Aviation SE.210 Caravelle 10 B3

Geschichte Die Caravelle ist das Ergebnis einer 1951 herausgegebenen Spezifikation der französischen Regierung. Darin wurde ein mittelgroßes Verkehrsfl ugzeuggefordert, das…

Geschichte

Die Caravelle ist das Ergebnis einer 1951 herausgegebenen Spezifikation der französischen Regierung. Darin wurde ein mittelgroßes Verkehrsfl ugzeuggefordert, das 55 bis 65 Passagiere 2000 km weit mit einer Geschwindigkeit von 600 km/h befördern können sollte. Sud Aviation gewann diese Ausschreibung, so dass die erste Caravelle, von Rolls-Royce Avon Triebwerken angetrieben, am 27. Mai 1955 zu ihrem Jungfernfl ug abhob. Ab 1959 wurden die Serienmaschinen an die Erstkunden Air France und SAS ausgeliefert. Nach mehreren Verkaufstouren und Vorführungen bei Luftfahrtmessen konnten weitere Kunden gewonnen werden und eine verbesserte Version mit höherem zulässigem Startgewicht wurde eingeführt.

Um auf dem wichtigen amerikanischen Markt Fuß zu fassen kooperierte Sud Aviation mit Douglas und überarbeitete die Caravelle. Diese besser auf amerikanische Bedürfnisse abgestimmte Version wurde als Caravelle VI R bezeichnet und 56 Mal gebaut. Später bot Sud Aviation auch noch eine mit amerikanischen Pratt&Whitney-Turbinen ausgerüstete Version an, die Caravelle 10B. Die letzte Version war dann die Caravelle 12, die zwar 128 Passagiere aufnehmen konnte, dafür aber eine geringere Reichweite aufwies. Mit dieser waren die Verbesserungsmöglichkeiten der Konstruktion dann ausgereizt. Doch mit 282 ausgelieferten Maschinen war die Caravelle einer der größten Erfolge der französischen Luftfahrtindustrie geworden.

Eckdaten

Spannweite 34,3 m
Länge 33 m
Höhe 8,7 m
Leergewicht 30 t
Abfluggewicht 54 t
Nutzlast 135 Passagiere
Höchstgeschwindigkeit 825 km/h
Reichweite 3 600 km
Besatzung 3
Motor 2 Pratt & Withney JT8D7
Seriennummer 249
Anmeldung F-GHMU

 

Unser Flugzeug

Unsere Caravelle, Seriennummer 249, hat eine sehr interessante Geschichte: Sie wurde zunächst an die dänische Charterfl uggesellschaft Sterling ausgeliefert. 1975 kaufte sie „Kaiser“ Bokassa, der Herrscher der Zentralafrikanischen Republik, und nutzte sie als sein persönliches Flugzeug. Fünf Jahre später kehrte sie nach Europa zurück und wurde von der französischen Fluggesellschaft Europe Air Service betrieben, die sie ihrerseits 1992 an die Air Toulouse verkaufte. Nach 41.038 Flugstunden Betriebszeit und 23.000 Starts und Landungen wurde sie schließlich in den wohlverdienten Ruhestand bei den Ailes Anciennes entlassen.

Einige Fotos

360°-Tour