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SNCASO SO 1221 Djinn

Geschichte Der leichte Hubschrauber “Djinn” ist eine bemerkenswerte Maschine mit einem ungewöhnlichen Konzept. Entwickelt wurde sie Anfang der 50er Jahre…

Geschichte

Der leichte Hubschrauber “Djinn” ist eine bemerkenswerte Maschine mit einem ungewöhnlichen Konzept. Entwickelt wurde sie Anfang der 50er Jahre auf Basis von Studien, die die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs erstellt hatten. Der Erstflug des Prototypen fand am 2. Januar 1953 statt. Anschließend wurden rund 180 Maschinen hergestellt, die von der französischen Armee von 1956 bis 1969 hauptsächlich als Beobachtungs- und Verbindungshubschrauber sowie für die Evakuierung von Verwundeten eingesetzt wurden.

Die Djinn unterscheidet sich von herkömmlichen Hubschraubern durch den Fakt, dass sie keinen Heckrotor benötigt (anders als z.B. die Alouette II oder die Gazelle, die Sie daneben sehen können). Ermöglicht wird dies durch ein anderes Rotorantriebskonzept. In einem konventionellen Helikopter treibt der Motor den Rotor direkt über eine Welle und ein Getriebe an. Hier gibt es also eine mechanische Verbindung zwischen Rotor und Motor. Beim der Djinn hingegen ist dies nicht der Fall, denn hier wird der Motor zur Produktion von Pressluft genutzt, die dann über Düsen an den Rotorenden ausgestoßen wird und so den Rotor antreibt. Deutlich ist am Djinn das schwarze Rohr zu sehen, dass die Pressluft von der Turbine zum Rotorkopf leitet. Auf diese Weise ist kein Drehmomentausgleich nötig, weshalb der Heckrotor weggelassen werden kann. Die Kontrolle um die Hochachse wird durch Seitenruder sichergestellt, die
im Abgasstrahl der Turbine am Heck des Hubschraubers installiert sind.

Der Nachteil dieses Systems jedoch ist die geringe Leistung. So waren die Flugeigenschaften des Djinns eher mäßig, vor allem im heißen Klima Algeriens. Dennoch waren die Djinns nach ihrer Ausmusterung beliebte Privathubschrauber, die beispielsweise als Sprühhubschrauber zum Ausbringen von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Heutzutage fliegen nur noch wenige Maschinen, die sich in den Händen privater Sammler befinden.

Eckdaten

Diameter  10 m
Länge  5,3 m
Höhe  2,62 m
Leergewicht  380 kg
Abfluggewicht  800 kg
Höchstgeschwindigkeit  125 km/h
Reichweite  150 km
Besatzung 2
Motor  1 Turbomeca Palouste de 250 ch

Unser Haubschrauber

Unsere Djinn trägt die Seriennummer 81. Sie kam 2010 zusammen mit einer großen Menge an Ersatzteilen und einer zweiten Zelle zu unserer Sammlung. Derzeit wird sie wieder in den Zustand versetzt, in dem sie früher beim Militär flog. Dieses Projekt wird dadurch vereinfacht, dass unser Hubschrauberteam bereits vor einigen Jahren eine erste Djinn restauriert hat. Diese Maschine mussten wir aber bald an ihren Eigentümer, das „Musée de l’Air et de l’Espace“ in Le Bourget, zurückgeben.

Einige Fotos