
Geschichte
In den frühen 50er Jahren war das “ideale Konzept” für den Hubschrauberbau noch nicht gefunden, und es wurden noch diverse Konfigurationen ausprobiert. Franck Piasecki, der Gründer der Firma Piasecki, war von dem klassischen Konzept, bei dem ein Hauptrotor mit einem kleinen Heckrotor kombiniert wurde, nicht überzeugt. Stattdessen schlug er vor, zwei gegenläufige Rotoren in Tandembauweise hintereinander anzuordnen. Das Ergebnis war die Piasecki H-21, die sich zum ersten Mal am 11. April 1952 in die Luft erhob.
Cockpit und Kabine waren im Vorderrumpf untergebracht, der Hinterrumpf nahm den Kolbenmotor auf, der dann seine Leistung via Wellen an den Vorder- und Heckrotor abgab. Die 600 gebauten Maschinen flogen vor allem bei den US-Streitkräften.
Frankreich erhielt ab 1956 98 Maschinen und setzte sie in Nordafrika ein. Dort dienten sie meist dem Truppentransport bei der Marine und den Heeresfliegern. Allerdings verschlechterten sich die Flugleistungen der H-21 in großer Höhe und bei hohen Temperaturen sehr schnell, so dass der Typ bevorzugt im Flachland eingesetzt wurde, während Operationen in den algerischen Gebirgen von Sikorsky H-34 (den sie in der Nähe sehen können) durchgeführt wurden. Die H-21 wurde auch mit verschiedenen Bewaffnungen erprobt, aber es stellte sich schnell heraus, dass kleine wendige Hubschrauber wie die Alouette II und III für derartige Aufgaben weit besser geeignet waren. Die letzte H-21 stellte Frankreich im Jahr 1971 außer Dienst. Erwähnenswert ist, dass die bekannte Boeing-Vertol H-47 Chinook, ein Tandemrotor-Hubschrauber, der noch immer hergestellt wird, auf Konzepte zurückgeht, die Boeing erhielt als sie Piasecki in den 50er Jahren aufkauften.
Eckdaten
| Diameter | 13,5 m |
| Länge | 26,2 m |
| Höhe | 4,7 m |
| Leergewicht | 3,63 t |
| Abfluggewicht | 6,8 t |
| Nutslast | 20 Passagiere |
| Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
| Reichweite | 450 km |
| Besatzung | 2 |
| Motor | 1 Wright 1820-103 (1425 PS) |
| Seriennummer | FR 106 |
Unser Hubschrauber
Der ausgestellte Hubschrauber stieß 1989 zur Sammlung. Vorher war er im Museum der französischen Heeresflieger in Dax eingelagert gewesen. Die Restaurierung der Maschine nahm mehrere Jahre in Anspruch. Zur Fertigstellung fehlen uns jetzt nur noch einige Teile der Cockpitverglasung, die sehr selten und schwer zu bekommen sind.
Einige Fotos





